Das Saarland – Reich an Bodenschätzen und Verwirrender Geschichte

Das Saarland – Reich an Bodenschätzen und Verwirrender Geschichte

Das Saarland ist nicht besonders groß, denn es ist das flächenmäßig kleinste Land der Bundesrepublik. Dabei hat es eine ganz bewegte Geschichte hinter sich. In der Historie, gehörte das Land mal hierzu und mal da zu. So gehörte es auch mal zu Preußen. Um genau zu sein, gehörte es zum Regierungsbezirk Trier.

Interessant ist, das ein weiterer Teil des heutigen Saarlandes früher zu Bayern gehörte. Und da wiederum zum Regierungssitz Speyer, im heutigen Rheinland-Pfalz. Noch verrückter wird es, wenn man bedenkt, dass ein kleiner Teil des heutigen kleinen Saarlandes sogar zum Landkreis Oldenburg gehörte. Noch Fragen?

Saarland – Wirtschaftliche Stärke im Nirgendwo

Insgesamt betrachtet ist die Geschichte des heutigen Saarlandes alles andere als einfach. Ein kompliziertes Hin und Her, prägt die Zeit nach dem Ersten Weltkrieg. Die Gegend war schon früher eine große Industrieregion, denn gerade der Abbau von Kohle und Roheisen brachte wirtschaftliche Freiheit.

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Demzufolge verhandelten die Siegermächte nach dem Ersten Weltkrieg über die Zuordnung des Industriereviers an der Saar. Frankreich wollte das Gebiet annektieren, Großbritannien war damit einverstanden. Allerdings legte die USA ein Veto ein und befürwortete eine befristete Abtrennung. Da das ehemalige Saargebiet wirtschaftlich von Frankreich abhängig war, wurde es in das französische Zoll- und Währungsgebiet einbezogen. Das führte dazu, dass der französische Franc seit dem 1. Juni 1923 das gesetzliche Zahlungsmittel war. Am Saarland kann man ganz gut sehen, wie abhängig die einzelnen Länder von den verschiedenen Wirtschaftsfaktoren, insbesondere den Rohstoffen sind.

Sonnenblumen im Saarland
Sommer im Saarland

Dadurch, dass Luxemburg nicht mehr zum deutschen Zollverband gehörte, und das Deutsche Reich nun auch im Saargebiet die Kohle- und Eisenressourcen verlor, wurde Frankreich der größte Eisenproduzent Europas. Das winzig kleine Saarland, welches reich an Bodenschätzen war, leistet also einen nicht unerheblichen Beitrag für den wirtschaftlichen Erfolg Frankreichs.

Bodenschätze für 900 Millionen

Im weiteren Verlauf wurde das Saargebiet in das deutsche Zollgebiet aufgenommen, und am 18. Februar 1935 die Reichsmark als weitere Währung, neben dem französischen Franc, eingeführt. Die zugrundeliegende Volksabstimmung führte auch dazu, dass am 1. März 1935 das Saargebiet an das Deutsche Reich angegliedert wurde. Die Deutschen zahlten 900 Millionen Goldfranken an Frankreich, um die wichtigen Ressourcen, also die Abbaugebiete, zurückzubekommen. Infolgedessen wurde später die Reichsmark das alleinige gesetzliche Zahlungsmittel und löste den Franc ab.

Saarland mit der Saar
Die Saar fließt durch das Saarland

1935 wird aus dem Saargebiet das Saarland

Im gleichen Jahr, wurde aus dem Saargebiet das Saarland.

Leider kam dieser Irre mit dem bescheuerten Schnurbart dazwischen, der letztendlich dafür sorgte, dass die ganze Welt schon wieder in Schutt und Asche lag. In der Konsequenz, kam nun auch das kleine Ländlein nicht zur Ruhe. Nach dem Zweiten Weltkrieg, übergaben die Amerikaner das Saarland an Frankreich. Damit wurde es Teil der französischen Besatzungszone. Wirtschaftlich wurde das Saarland allerdings aus der französischen Besatzungszone herausgelöst, was den Vorteil hatte, die bedeutende Kohleindustrie in die eigene Wirtschaft einzugliedern. Das war natürlich für Frankreich ein erheblicher Vorteil. So wird auch schnell klar, wieso die Saar und der Saarkanal, eine wesentliche Bedeutung hatten: Die Rohstoffe mussten Transportiert werden.

Großbritannien und die USA stimmten der Abtrennung von der deutschen Wirtschaft zu. Daraufhin, 1947, beschloss der Saarländische Landtag, das Saarland als ein „autonomes, demokratisches und sozial geordnetes, wirtschaftlich an Frankreich angeschlossenes Land“ zu bezeichnen. Der Sonderstatus des Saarlandes, welches zwar eigenständig, aber an Frankreich angelehnt war, galt bis zum 31. Dezember 1956. Bereits am 27. Oktober 1956 wurde in Luxemburg der sogenannte Saarvertrag abgeschlossen. Dieser regelte den Zutritt des Saarlandes an die Bundesrepublik Deutschland. Demzufolge war das Saarland ab dem 1. Januar 1957, das 10. Bundesland. Logischerweise ist nun auch eine gemeinsame Währung notwendig, so dass die D-Mark ab dem 6. Juli 1959 das gesetzliche Zahlungsmittel wurde.

Vom Baumwipfelpfad zur Saarschleife
Vom Baumwipfelpfad zur Saarschleife

Heute eine reizvolle Landschaft und spaktakuläre Naturbilder

Heute ist das kleine Saarland ruhig und landschaftlich immer noch ganz hübsch. Wenn gleich es nicht für jeden Mesnchen leicht ist, die Saarländer zu verstehen. Der Dialekt ist sehr eigen. Dennoch gibt es in der Region so einiges zu entdecken. Zu nennen ist die Saarschleife, die uns total begeistert. Über dem Baumwipfelpfad bei Oscholz, können ältere und jüngere Menschen gemütlich nach oben spazieren und staunenden Blick auf die Saar schweifen lassen.

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